Ca. 80 Teilnehmer bei erstem Rheologie Tag der infraTest Prüftechnik. Theoretische und praktische Gegenüberstellung des DSR und ReVis verdeutlichen: Beide Untersuchungsinstrumente habe ihre Befürwortung!
Am 08.11.2022 fand der erste Rheologie Tag in Brackenheim statt. Dr.-Ing. Stefan Böhm (TU Darmstadt) übernahm die Seminarleitung und teilte sich die Organisation der Veranstaltung mit der infraTest. Zu dem Thema „Rheologische Materialeigenschaften – Theorie und Praxis auf Grundlage der Verfahren DSR & ReVis“ referierten Dr.-Ing. Carsten Karcher (EAPA), Prof. Dr.-Ing. Michael Wistuba (TU Braunschweig), Dr.-Ing. M. Sc. Johannes Büchner (TU Braunschweig), Dr.-Ing. Hans-Jörg Eulitz (Drage), Prof. Dr.-Ing. Kurt Schellenberg (IfM Rottweil), Torsten Remmler (Netzsch), Thomas Brendel (infraTest) und Matthias Martus (infraTest).
Die Theorie verstehen & in der Praxis anwenden
„Ein kontrovers diskutiertes Thema, welches dynamisch in diesem Rahmen erörtert werden konnte! Ich bin stolz darauf, dass wir mit unserer Veranstaltung eine Plattform für solch einer fachlichen Diskussion schaffen konnten. Es ist für uns als Prüfgerätehersteller wichtig Entwicklungen in der Materialforschung zu verstehen, um ein praxisgerechtes Prüfsystem zu erarbeiten. Fachlich steht uns naturgemäß eine Bewertung verschiedener Prüfverfahren nicht zu.“, führt Martus aus. Untersuchungen mit dem DSR erfreuen sich wachsender Beliebtheit, hingegen das ReVis erst an Popularität gewinnt.
„Die Vorteile des DSR liegen in der schnellen und plausiblen Prüfung des Baustoffs sowie in der kostengünstigen Beurteilung der Bindemittelqualität, da nicht zwangsläufig auf eine Vielzahl an Prüfgeräten zurückgegriffen werden muss.“, erläutert Dr. Büchner. Auf der anderen Seite ergänzt Prof. Dr. Schellenberg: „Das Verformungsverhalten von Bindemitteln unter Spannung kann über die Zugviskosität mithilfe von Retardationsversuchen, dem ReVis-Verfahren überprüft werden. Dabei wird auf den Probekörper eine gleichbleibende Zugspannung bei konstanter Temperatur aufgebracht. Mithilfe der Verformungskurve ist die Viskosität mit hoher Präzision zu errechnen.“
Entsprechend schließen sich das DSR und ReVis nicht aus. Es handelt sich viel mehr um unterschiedliche Herangehensweisen, um die rheologischen Materialeigenschaften des Bindemittels zu identifizieren. Beide Verfahren sind im Vergleich zur Bestimmung des Erweichungspunkts mit dem Ring und Kugel Apparat verhältnismäßig jung.
„Aus meiner Sicht war diese Veranstaltung ein voller Erfolg! Der wissenschaftliche Diskurs gepaart mit praktischen Elementen ist für jeden nachvollziehbar und bildet die Grundlage für neue Inspirationen sowie anregende Fachgespräche. Ich bin dankbar, dass wir solch hochkarätige Referenten hierfür gewinnen konnten und freue mich darauf ein Event im ähnlichen Rahmen wiederholen zu können!“, schließt Martus mit einem Lächeln ab.
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VORTRÄGE
RHEOLOGIE
TAG
- Asphalt 4.0 im europäischen Kontext von Dr.-Ing. Carsten Karcher
- Prüfung von Bitumen und Mastix im DSR von Dr.-Ing. M. Sc. Johannes Büchner
- Verhalten von Bitumen und Asphalt diesseits und jenseits des linear-viskoelastischen Materialverhaltens von Prof. Dr.-Ing. Michael Wistuba
- Zug-Retardationsversuch mit dem System Revis an Bindemittel, Mörtel, Asphalt von Prof. Dr.-Ing. Kurt Schellenberg
- Ansprache der Zugviskosität von Bindemittel und Asphaltmörtel mit dem Zug-Retardationsversuch von Dr.-Ing. Hans-Jörg Eulitz