Eberhard Gienger und infraTest diskutieren Einsatz von offenporigen Asphalt
Bundestagabgeordneter Eberhard Gienger informiert sich über offenporigen Asphalt (OpA) bei Straßenprüftechnikhersteller infraTest Prüftechnik GmbH.
Was ist offenporiger Asphalt?
„Für mich ist es besonders interessant ein ganzheitliches Bild bezüglich des Einbaus und der Eigenschaften von offenporigen Asphalt zu bekommen. Danke für die Einladung, Herr Martus“, führt Gienger ein. „OpA oder auch Flüsterasphalt genannt, ist eine spezielle Form der Asphaltdeckschicht, die aus verhältnismäßig großen Körnern besteht und dadurch eine poröse Struktur aufweist.“, erläutert Matthias Martus (Geschäftsführer der infraTest Prüftechnik).
Das in Brackenheim ansässige Unternehmen ist Weltmarktführer für Straßenprüftechnik und explizit auf Asphalt spezialisiert. So gut wie alle bekannten Baustoffproduzenten, Universitäten und Hochschulen sowie diverse Prüflaboratorien, private als auch staatliche Institutionen, gehören ebenso zum Kundenkreis der infraTest wie die großen „Global Players“ der Baubranche oder der petrochemischen Industrie.
Was sind die Vorteile von Flüsterasphalt?
„Die steigende Lärmbelästigung durch erhöhtes Verkehrsaufkommen ist für Anwohner gerade auch im Wahlkreis Neckar-Zaber ein Problem. Wie ich höre, kann der Flüsterasphalt Abhilfe schaffen. Ist es nicht so, dass der Asphalt durch seine besondere Struktur Geräusche absorbiert, fragt Gienger, und kommt es durch den hohen Hohlraum des Flüsterasphalt nicht auch zu geringeren Reifengeräuschen und versickert nicht auch das Oberflächenwasser sehr schnell?
Was sind die Nachteile des offenporiegen Asphalts?
„Das stimmt! Auf den ersten Blick ist der OpA tatsächlich eine vielversprechende Lösung. Fraglich ist was die Zielsetzung ist. So wäre der OpA weniger für den Innenstadtbereich geeignet. Denn der Asphalt kann nur begrenzt Wasser aufnehmen und benötigt spezielle Entwässerungssysteme, die dort häufig nicht gewährleistet werden können. Auf Autobahnen und Schnellstraßen ist er hingegen etabliert“, erläutert Martus.
Entscheidungen hinsichtlich Investitionen berücksichtigen auch stets die Kosten. „Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten für OpA deutlich höher, als von herkömmlichen Asphalt sind. So können Schäden nur großflächig repariert werden und die maximale Nutzungsdauer liegt bei 10 Jahren“, fährt Martus fort. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen hat für die Politik einen hohen Stellenwert und muss sich auch im Umweltschutz niederschlagen. „Bedenken Sie den Einsatz von Streusalz im Winter. Wie Sie sich vorstellen können schluckt der Asphalt, begünstigt durch seine Offenporigkeit, hohe Mengen des Salzes sodass mehr gestreut werden muss“, konkretisiert Martus.
Was ist unsere Empfehlung?
„Zusammenfassend muss also situationsbezogen abgewogen werden. Der Flüsterasphalt erfüllt seinen Zweck. Durch seine besondere Beschaffenheit stellt er uns jedoch vor finanzielle und organisatorische Herausforderungen. Es gibt eben immer zwei Seiten der Medaille“, fasst Gienger zusammen. „Das sehe ich sehr ähnlich. Vielen Dank für Ihren Besuch. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung“, schließt Martus lächelnd ab.